| DRA-Veranstaltungstipp

Multimediale Ausstellung über Wolf Biermann verlängert

Der junge Wolf Biermann steht mit Gitarre in einem Aufnahmestudio und singt, im Hintergrund sitzt ein Mann auf einem Klavierhocker

Der junge Wolf Biermann im Studio IV des Deutschen Fernsehfunks, Berlin Adlershof (1961)

Eine Symbolfigur der jüngeren deutschen Geschichte – das DRA hat Material aus den Beständen des DDR-Fernsehens beigesteuert.

Am 16. November 1976, drei Tage nach einem historischen Auftritt des Liedermachers Wolf Biermann in Köln, verkündete die DDR seine Ausbürgerung – der Staat, in den er als Jugendlicher aus politischer Überzeugung übergesiedelt war. In der DDR reagierten zahlreiche Kulturschaffende mit großer Empörung und öffentlichen Solidaritätsbekundungen. Viele von ihnen wurden in ihrem Wirken daraufhin rigoros eingeschränkt, und namhafte Künstler und Künstlerinnen wie Manfred Krug, Nina Hagen oder Armin Mueller-Stahl verließen sogar das Land. Biermanns Ausbürgerung markiert damit ein wichtiges und folgenreiches Moment im Widerstand der Kulturszene gegen das Regime.  

Die Bekanntgabe der Ausbürgerung in der Nachrichtensendung »Aktuelle Kamera« und andere Ausschnitte aus DRA-Beständen sind zu sehen in der Ausstellung »Wolf Biermann – Ein Lyriker und Liedermacher in Deutschland«. Ursprünglich bis diesen Januar geplant, wurde ihre Laufzeit bis Juni verlängert. Die Ausstellung thematisiert Wolf Biermann vor dem Hintergrund der besonderen Stellung, die die Kultur in der DDR einnahm. Dazu zeichnet sie seinen familiären Hintergrund nach sowie seinen Lebensweg von der Übersiedelung in die DDR und seine künstlerischen Erfolge bis hin zum Auftrittsverbot und der Ausbürgerung mit ihren Folgen. 

»Wolf Biermann – Ein Lyriker und Liedermacher in Deutschland« im »Deutschen Historischen Museum«, Pei-Bau, täglich 10 – 18 Uhr, donnerstags 10 – 20 Uhr, bis 2. Juni 2024