Am 22. Januar 1900 wurde Ernst Busch in Kiel geboren. Berühmt wurde er in den 1920er Jahren als Schauspieler und Sänger, der Lieder von Kurt Tucholsky, Bertolt Brecht und anderen interpretierte. In der DDR setzte er sein künstlerisches Schaffen fort.
Mit 27 Jahren kam Ernst Busch nach Berlin ans Theater und wirkte auch in zahlreichen Rundfunksendungen mit, vor allem für die Funkstunde AG Berlin (Sendeanstalt des Weimarer Rundfunks). Er zeigte sich aufgeschlossen für die damals neue Kunstgattung des Hörspiels. So wirkte er auch an Friedrich Wolfs »SOS rao rao Foyn – ›Krassin‹ rettet ›Italia‹« mit, das älteste komplett erhaltene Hörspiel des deutschen Rundfunks und zugleich das älteste Tondokument seiner Radioauftritte.
Erfahren Sie mehr über das Hörspiel »SOS rao rao Foyn« in der ARD Hörspieldatenbank. Hier können Sie auch die im DRA überlieferte Originalaufnahme in unserem Player anhören, in der Busch den »Funker Schelagin« und andere Rollen spricht (siehe Nachweis).
Anfang März 1933 emigrierte Ernst Busch zunächst in die Niederlande und nach weiteren europäischen Stationen in die Sowjetunion. 1937 ging er nach Spanien und unterstützte die Kämpfe der Internationalen Brigaden mit seinem antifaschistischen Liederbuch »Canciones de las Brigadas Internacionales«. Nach dem Sieg Francos arbeitete er in Antwerpen für das dortige Radio, wurde aber 1940 verhaftet und in Frankreich interniert. Nach einem Fluchtversuch überstellte man ihn 1943 der Gestapo. Es folgte eine Anklage wegen Hochverrats und Gefängnis. Bei einem Bombenangriff wurde die Haftanstalt getroffen und Ernst Busch schwer verletzt. Nach seiner Befreiung ging Busch nach Ostberlin und meldete sich am 9. Juli 1945 über den Berliner Rundfunk (Sendeanstalt des DDR-Rundfunks) zurück. Bald trat er auch wieder auf Bühnen auf, wo er vor allem mit Brecht-Rollen Erfolge feierte. 1961 zog er sich vom Theater zurück und war nur noch als Sänger aktiv. Am 8. Juni 1980 starb er.
Zwar war sein Verhältnis zur DDR-Führung nicht ungetrübt, aber dennoch ist Ernst Busch umstritten. Er war ab 1946 Mitglied der SED und unterstützte beispielsweise die Ausbürgerung Wolf Biermanns.
Weitere Hörspiele mit Ernst Busch in der ARD Hörspieldatenbank
(Ein Recherche-Angebot des DRA)