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DDR-Fernsehen und Hörfunk nach der Grenzschließung
Umweltkatastrophen, politische Proteste oder soziale Notlagen: aktuelle Ereignisse rund um die Welt stellen Fernseh- und Hörfunkprogramme regelmäßig auf den Kopf. Wer an solchen Tagen abends die »Tagesschau« einschaltet, erwartet häufig ganz selbstverständlich einen kurzfristig eingeplanten »Brennpunkt« im Anschluss der Sendung. Das ist kein neues Phänomen: Auch 1961 führte die Schließung der Grenze zwischen Ost- und Westberlin dazu, dass Programmplaner und Journalisten von Fernsehen und Hörfunk der DDR in einen Ausnahmezustand gerieten.
Fernseh- und Hörfunkprogramm im Vergleich
Fernsehprogramm
13. bis 19. August 1961
Foto: DRA/Günter Krawutschke
Berliner Rundfunk
13. bis 19. August 1961
Foto: DRA/Rosemarie Fischer
Berliner Welle
13. bis 19. August 1961
Foto: DRA/Heinz Krüger
Gestrichen, verschoben, neu ins Programm genommen
Dass die Woche nach der Grenzschließung eine turbulente Woche für Hörfunk- und Fernsehmitarbeiter war, legen zumindest die im Deutschen Rundfunkarchiv überlieferten Sendepläne nahe: Sendezeiten wurden ausgedehnt, Programm zugunsten aktueller Berichterstattung gestrichen, neue Unterhaltungssendungen eingeschoben. Die Sendepläne ermöglichen damit einen besonderen Blick auf die Auswirkungen des Mauerbaus und auf die staatlichen Medien der DDR, deren Berichterstattung über die Ereignisse im Wochenverlauf weitgehend propagandakonform ausfiel.
Aber was genau für ein Bild von dieser »Woche im August 1961« vermittelt der Blick in die Programme von Hörfunk und Fernsehen der DDR? Diese Frage können Sie hier selbst an die Originalquellen stellen. Die Sendelaufpläne wurden für dieses Angebot transkribiert. Geplantes und gesendetes Programm werden gegenübergestellt.
Multimediale Quellen wie Nachrichtensendungen, Produktionsfotos oder Hörfunkmitschnitte machen einige der Programmpunkte unmittelbar erfahrbar. Themendossiers bieten Einordnungen und spannende Hintergründe zur Geschichte von Fernsehen und Hörfunk der DDR im Jahr 1961.
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