Foto: DRA/Waltraut Denger
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Deutsches Rundfunkarchiv. Für Programm mit Geschichte.
Wir sind das Deutsche Rundfunkarchiv
Als älteste Gemeinschaftseinrichtung der ARD archivieren und dokumentieren wir seit 1952 historisch bedeutende audiovisuelle Medien. Die Schwerpunkte unserer Bestände sind der Rundfunk vor 1945 sowie das DDR-Fernsehen und der DDR-Hörfunk bis 1991. Wir erschließen unsere historischen Bestände mit wissenschaftlichem Know-how und nutzen für deren Digitalisierung neueste Technologien. Für die Nutzer von heute und von morgen machen wir unsere Bestände in Datenbanken zugänglich, die einen hohen technischen und dokumentarischen Standard erfüllen.
Unsere Archivinhalte sehen und hören Sie im Programm der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und der kommerziellen Sendeanstalten. Ebenso in Museen, Gedenkstätten oder bei kulturellen Veranstaltungen begegnen Ihnen Bilder und Töne aus unserem Archiv.
Erfahren Sie mehr über unsere Arbeit in unseren Jahresberichten:
- DRA Jahresbericht 2023[pdf | 5 MB]
- DRA Jahresbericht 2022[pdf | 6 MB]
- DRA Jahresbericht 2021[pdf | 3 MB]
- DRA Jahresbericht 2020[pdf | 5 MB]
Programm mit Geschichte
Wie klang eine Rundfunkreportage in den 1920er Jahren? Worüber berichtete das Radio in der Weimarer Republik? Wie veränderten sich die Hörfunkbeiträge in der Zeit des Nationalsozialismus? Welche Musiksendungen liefen in der DDR im Fernsehen?
Das und weitaus mehr können Sie bei uns im DRA erfahren. Denn wir bewahren die Originalaufnahmen des Rundfunks auf, dazu begleitendes Schriftgut und Fotos aus der Zeit dreier politischer Systeme der deutschen Zeitgeschichte – Weimarer Republik, Nationalsozialismus und SBZ/DDR.
Insgesamt spiegelt sich in unseren Beständen – von der Edison-Walze über das Sendemanuskript bis hin zum Videofile – die weit über 100-jährige Entwicklung der Ton- und Bildaufzeichnung wider.
Wir sind UNESCO »Memory of the World«
Die Geschichte unserer medialen Gesellschaft kann nicht ohne die Quellen aus Funk und Fernsehen erzählt werden. Nicht wenige weltpolitische Ereignisse sind in unserer Erinnerung mit der Berichterstattung in den Massenmedien verknüpft. Dazu zählen ganz sicher Bau und Fall der Berliner Mauer. Als zentrale Wendepunkte deutsch-deutscher Geschichte sind sie im kollektiven Gedächtnis ganz unmittelbar mit den bei uns im DRA überlieferten O-Tönen »Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten« (Walter Ulbricht) und »Das tritt nach meiner Kenntnis – ist das sofort – unverzüglich ...« (Günter Schabowski) verbunden.
Beide Dokumente gehören seit 2011 zum UNSESCO-Weltdokumentenerbe »Memory of the World«. Mehr Informationen zum Weltdokumentenerbe der UNESCO
Audiovisuelles Erbe im Deutschen Rundfunkarchiv
Wir verstehen unsere historischen Bestände als audiovisuelles Erbe unserer Gesellschaft. Die Auseinandersetzung mit dem eigenen historischen Erbe ist eine der wichtigsten Aufgaben von partizipativen und offenen Zivilgesellschaften. Wir bewahren das audiovisuelle Erbe, damit diese Aufgabe in unserer Gesellschaft auch von zukünftigen Generationen wahrgenommen werden kann. Gemeinsam mit anderen Gedächtnisinstitutionen fördern und festigen wir somit eine selbstreflexive demokratische Kultur.
Wir fördern Rundfunkmacher, Wissenschaftler und Kulturschaffende, die sich der Erinnerungsarbeit widmen, durch fachliche Beratung in der Medienrecherche und Rechteklärung sowie den transparenten Zugang zu unseren Archivbeständen. Um die Initiativen unserer Nutzer bestmöglich zu unterstützen, gehen wir darüber hinaus Kooperationen mit Einrichtungen aus Kultur, Lehre und Bildung ein.
Wir treten für die Unverfälschtheit und Authentizität der in unserem Archiv überlieferten zeitgeschichtlichen Dokumente ein, indem wir die konservatorische und restauratorische Erhaltung und Sicherung der analogen und digitalen Informationsträger sicherstellen.
Suchen und Finden im DRA
Wir möchten, dass Sie bei uns finden, wonach Sie suchen! Damit bei der Recherche die relevantesten Treffer erzielt werden, erschließen wir unsere Bestände sehr sorgfältig. Auf dem Weg vom analogen zum digitalen Medienarchiv sind wir in puncto Erhaltung, Restaurierung und Sichtbarmachung unserer Bestände durch den Einsatz neuer Technologien und unserer Beteiligung an Forschungs- und Entwicklungsprojekten sehr gut aufgestellt.
Als Service für Sie und zum Schutze der Originalaufnahmen digitalisieren wir einen Großteil der von uns aufbewahrten Dokumente. Mit über 106.000 Stunden an digitalem Audio- und Bewegtbild-Content steht nahezu der gesamte Fernseh- und knapp zwei Drittel des Hörfunkbestands digital zur Verfügung. Dafür überprüfen und verbessern wir kontinuierlich unsere Verfahren, etwa durch den Einsatz neuer Technologien.
Zusätzlich digitalisieren und erschließen wir sukzessive unseren Schriftgut- und Bildbestand. Das ermöglicht uns, eingehende Recherchen auch medienübergreifend noch umfassender zu bedienen.
Wir sind eine ARD-Gemeinschaftseinrichtung
Wir sind eine Stiftung von ARD und Deutschlandradio. Als Gemeinschaftseinrichtung fühlen wir uns dem gesellschaftlichen Auftrag des Medienverbunds in den Bereichen Kultur, Bildung und Information verpflichtet. Dieses Selbstverständnis prägt unsere Arbeit im und für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk.
Mit unseren Stiftern, den in der ARD zusammengeschlossenen Landesrundfunkanstalten, übernehmen wir gemeinsame Aufgaben. In Kooperation mit diesen entwickeln, betreiben und nutzen wir Datenbankanwendungen für unsere Fernseh-, Hörfunk- und Bildbestände.
Die Zentrale Schallplattenkatalogisierung (ZSK) stellt seit 1978 die Daten von in der Bundesrepublik erscheinenden Industrietonträgern der Unterhaltungsmusik bereit. Heute sind dies überwiegend Audiofiles mit Musikaufnahmen für die Rundfunkprogramme, die geprüft und auf einen definierten Stand gebracht werden.
In der ARD-Hörspieldatenbank machen wir einen Teil unserer Daten auch online zugänglich. Interessierte Nutzer und Programmgestalter finden hier mehr als 60.000 Nachweise zu Originalhörspielen, Hörspielbearbeitungen und Ars Acustica. Die Datenbank umfasst Nachweise zu Hörspielen der ARD und ihrer Vorläufer von 1945 bis heute. Hinzu kommen Daten zu Hörspielen des DDR-Rundfunks sowie sukzessive auch zu den Produktionen des Weimarer Rundfunks.
Wir sind ein moderner Informationsvermittler
Wir sind ein Medienarchiv mit historischen Beständen, das sich den Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft stellen muss. Das Internet und die Digitalisierung verändern sowohl das Mediensystem selbst als auch das Informationsverhalten unserer Nutzer rasant und nachhaltig. Der technologische Wandel stellt uns vor immer neue Herausforderungen, wenn es darum geht, Inhalte als geprüfte Informationen zum richtigen Zeitpunkt, in der richtigen Form und Qualität an den richtigen Anwender zu transferieren. Daraus ergeben sich besondere Anforderungen an unsere Arbeit.
Weil wir crossmedial arbeiten, sind Normdaten – also ein einheitliches Vokabular in all unseren Datenbanken – für unsere tägliche Arbeit unerlässlich.
Für die Digitalisierung und Erschließung unserer audiovisuellen Bestände setzen wir auf moderne Technologien. Wir möchten, dass Sie im DRA schnell und treffsicher recherchieren können.
Technologien im DRA
Mit dem Verarbeitungssystem »Video Quadriga« können wir vier parallel laufende Videoquellen automatisch erfassen und digitalisieren. Die Qualitätskontrolle erfolgt größtenteils ebenfalls automatisiert. Durch eine nachträgliche Bildsignalanalyse erkennt das System Bildfehler und markiert sie in einer Timeline.
Im DFG-geförderten Projekt »Visuelle Informationssuche in Video-Archiven« (VIVA) haben wir gemeinsam mit der Universität Marburg und der Technischen Informationsbibliothek Hannover automatische Verfahren zur Recherche in unseren Videobeständen entwickelt. Rund 200 DDR-spezifische Konzepte wie FDJ-Hemd, Militärparade oder Plattenbau und 100 DDR-Persönlichkeiten erkennt die Software im Bildmaterial. Über eine Bildähnlichkeitssuche können ähnliche Motive zu einem hochgeladenen Anfragebild vorgeschlagen und angezeigt werden.
Im Projekt »dwerft – linked metadata for media« haben sich sechs Partner aus den Bereichen Filmproduktion, -postproduktion, -vertrieb und Archiv für drei Jahre zusammengeschlossen, um das Metadatenmanagement in der Filmproduktion zu verbessern. Gemeinsam wird eine Cloud entwickelt, die auf der Grundlage einer Filmontologie alle in einer Filmproduktion anfallenden Daten sicher und fehlerfrei speichert.
Wir sind Experten für historische Tonträger
Neben den erhalten gebliebenen Eigenproduktionen der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft (RRG) aus der Zeit der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus auf Schellackplatten, Folien und Bändern sind bei uns auch Edison-Zylinder, Wachs-, Decelith- und Gelatine-Platten, Tonbänder und Klavierrollen überliefert. Die entsprechenden historischen Abspielgeräte sind zum größten Teil bei uns vorhanden und einsetzbar. Mittels modernster tontechnischer Geräte und Verfahren bearbeiten und digitalisieren wir nach und nach die historischen Aufnahmen und sorgen so für die langfristige Sicherung. Damit gehören wir europaweit zu den wenigen Experten, die historische Tonträger in sendefähiger Qualität digitalisieren.
Gründung des Lautarchivs
Foto: Protokoll der Tagung am 17.10.1951