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Elly Beinhorns Weltflug
Straßen sind nach ihr benannt, in Berlin und Frankfurt zum Beispiel, die Deutsche Post würdigte sie mit einer Briefmarke, in Fliegerkreisen ist sie eine Legende: Elly Beinhorn (1907-2007). Ihre Spezialität waren Rekordflüge unterschiedlichster Art, der Flug über den Himalaja, nach Australien, nach Westafrika, rund um den Erdball.
Deutschlandweit erlangte die Fliegerin Bekanntheit, als sie in einem kleinen Sportflugzeug zwischen Dezember 1931 und Juli 1932 allein die Welt umrundete. Am 27. Juli 1932 berichtet Elly Beinhorn im Berliner Funkhaus detailliert über ihren Weltflug, etwa über ihre Etappe von Timor nach Australien und wie schwierig es dort war, nach einer Strecke von 800 Kilometern über weitgehend offenes Meer, in Australien einen besiedelten Punkt zu finden. Einige Wochen zuvor musste sie gar wegen eines Sturms in Syrien notlanden.
»Ich hatte das große Glück«, sagte die abenteuerlustige Fliegerin in einem Interview der Tageszeitung »Die Welt« anlässlich ihres 80. Geburtstags 1987, »in einer Zeit fliegen zu dürfen, als das wirklich noch ein Abenteuer war.« (Peter Schmalz, »Das Leben als Abenteuer – Elly Beinhorn wird 80«, in: »Die Welt« vom 27.5.1987.) Ihre Autobiografie erschien 1977 unter dem Titel »Alleinflug. Mein Leben.«.
Im DRA befinden sich zwei weitere Interviews mit Elly Beinhorn, die ebenfalls im Juli 1932 – kurz nach ihrer Rückkehr von der Weltumrundung – geführt wurden. Eine weitere Überlieferung bildet der NS-Dokumentarfilm »Bei den deutschen Kolonisten in Südwest-Afrika«, in dem Aufnahmen von Beinhorns Afrika-Flug von 1933 verwendet wurden.
Jörg-Uwe Fischer
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