Foto: DRA/Hermann Meier
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Schlaglichter aus hundert Jahren Rundfunk
In seiner »Ästhetik des Rundfunks« setzte sich der Schriftsteller Arnold Zweig 1927 in der Zeitschrift »Funk«, der Wochenschrift des Funkwesens, neben den künstlerischen Möglichkeiten des Rundfunks, insbesondere mit dem menschlichen Ohr und dem Hörempfinden auseinander und konstatierte, dass der Mensch gegen nichts so empfindlich ist, »als gegen Langeweile durchs Ohr.« Entscheidend für die Akzeptanz des Programmangebots sei die Vermeidung jeglichen Gefühls der Langeweile beim Hören. Eine Feststellung, die heute noch Bestand hat.
2023 jährt sich zum hundertsten Mal der Beginn der öffentlichen Rundfunkübertragungen in Deutschland. Deutschland war, nach den Vereinigten Staaten (1921) und Großbritannien (1922), das dritte Land, in dem »Erbauliches« und »Belehrendes« drahtlos und regelmäßig »zu Gehör« gebracht wurde.
Rundfunk in Deutschland ist eine Geschichte mit Licht und Schatten. In den Jahren der Weimarer Republik wurde der Rundfunk populär. Die stetig wachsende Zahl der Teilnehmer lässt sich auf die rasche Erweiterung des Programmangebots zurückführen. In der Zeit des Nationalsozialismus verkam der Rundfunk zum Verlautbarungsinstrument der NS-Machthaber, der Rundfunk wurde zum Führungsmittel der Regierung. In der DDR war Rundfunk Staatsrundfunk, ein Mittel politischer und ideologischer Indoktrination durch die Partei- und Staatsführung. In der Bundesrepublik gewährleistet Artikel 5 des Grundgesetzes neben der Pressefreiheit die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film. Diese Rolle des Rundfunks in Demokratie und Diktatur spiegelt sich auch und gerade in den Überlieferungen im Deutschen Rundfunkarchiv wider.
Heute ist der Rundfunk fester Bestandteil unserer vielfältigen Medienwelt und hat seine Wandlungsfähigkeit und Relevanz vielfach unter Beweis gestellt. Die hier zusammengetragenen Schlaglichter illustrieren unterschiedliche Facetten dieser 100 Jahre. Sie präsentieren Quellen aus den Fernseh- und Hörfunkbeständen sowie der Schriftgut- und Bildüberlieferung im Deutschen Rundfunkarchiv. Es sind Wegmarken auf dem hundertjährigen Zeitstrahl der Rundfunkgeschichte.
DRA-Chronik »100 Jahre Radio in Deutschland«
- DRA-Chronik »100 Jahre Radio in Deutschland«[pdf | 306 KB]
Die Quellen, Bilder und Texte zu den »Schlaglichtern« wurden zusammengestellt und aufbereitet von Friedrich Dethlefs, Brigitta Hafiz, Adrian Haus, Dr. Jörg-Uwe Fischer, Jens Kleinschneider, Götz Lachwitz, Karin Pfundstein, Dr. Ulrike Schlieper und Julia Weber.
Sie sind in der Originalfassung erschienen in: 100 Jahre Radio in Deutschland, Diemut Roether, Hans Sarkowicz, Clemens Zimmermann (Hrsg.), Zeitbilder, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2022 www.bpb.de/shop.